Gefahr durch Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxidwarnmelder: Schutz vor dem lautlosen Killer Ein Kohlenmonoxidmelder bietet Sicherheit, weil er rechtzeitig vor gesundheitsgefährdenden Kohlenmonoxidkonzentrationen warnt.
Die Auswirkungen auf den menschlichen Körper
Atmet der Mensch eine erhöhte Kohlenmonoxidkonzentration ein, bindet sich das CO direkt an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und blockiert damit die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. Infolgedessen kommt es schnell zu einem Sauerstoffmangel und den damit verbundenen Gesundheitsgefährdungen.
Schon geringe Mengen eingeatmeten Kohlenmonoxids führen zu irreversiblen Herz- und Hirnschäden, größere Mengen zum Tod. Die folgende Tabelle beschreibt die Wirkung von Kohlenmonoxid auf den menschlichen Körper in Abhängigkeit zur Konzentration vom Atemgift in der Luft.
Kohlenmonoxidwert* Mögl. Vergiftungserscheinungen
- 200 ppm Geringe Kopfschmerzen, Ermüdung, Schwindel, Übelkeit nach 2 bis 3 Stunden.
- 400 ppm Kopfschmerzen in der Stirn innerhalb von 1 bis 2 Stunden, lebensbedrohlich nach 3 Stunden.
- 800 ppm Schwindel, Übelkeit und Schüttelkrämpfe innerhalb von 45 Minuten.
- 1.600 ppm Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 20 Minuten. Bewusstlosigkeit innerhalb von 2 Stunden, Tod innerhalb von 1 Stunde möglich.
- 3.200 ppm Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 5 bis 10 Minuten. Tod innerhalb von 25 bis 30 Minuten.
*Kohlenmonoxidkonzentration in der Luft in ppm (parts per million)
Quelle: in Anlehnung an OSHA (Occupational Safety and Health Administration)
Behandlung einer Kohlenmonoxidvergiftung
Nach einer Kohlenmonoxidvergiftung reicht es nicht aus, einfach nur Frischluft einzuatmen, um den Sauerstoffmangel im Blut auszugleichen. Die Regeneration des Körpers kann nur erfolgen, indem überproportional viel Sauerstoff in den Blutkreislauf gelangt.
Bei einer Hyperbare Sauerstofftherapie kommt es zum Austausch des im Körper eines Patienten befindliche Kohlenmonoxid gegen Sauerstoff. Diese Behandlung findet in einer Druckkammer statt. Hierbei atmet das Vergiftungs-Opfer reinen Sauerstoff unter erhöhtem Umgebungsdruck für einen definierten Zeitraum ein.
Kohlenmonoxid –
unsichtbar, geruchlos, tödlich.
Kohlenmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses, nicht reizendes Atemgift, das bei unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialien entsteht. Gefahr besteht immer, wenn nicht genügend Sauerstoff bei der Verbrennung zur Verfügung steht – zum Beispiel wenn der Kamin verstopft ist.
Wann brauche ich einen Kohlenmonoxidwarnmelder?
Wenn eine oder mehrere der potenziellen CO-Quellen in Ihrem Haushalt vorhanden sind, ist die Installation eines Kohlenmonoxidwarnmelders sinnvoll. Kohlenmonoxid entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Materialen, wie z.B.:
- Gasförmige
Brennstoffe
Erdgas, Stadtgas, Flüssiggas
Gasthermen und gasbetriebene Geräte wie Gasherd
Achtung bei Nutzung in geschlossenen Räumen: Heizpilz, Heizstrahler, Gasgrill
- Gasförmige Brennstoffe Feste Brennstoffe Kohle, Holz Kamin-Öfen Achtung bei Nutzung in geschlossenen Räumen: Kohlegrill, Wasserpfeifen
- Flüssige Brennstoffe Öl, Benzin Öl-Heizungsanlagen und Heizkessel Geräte mit Verbrennungsmotoren wie Stromaggregat und Belüftungsgeräte
- Sonderfall Pellet Heizung Lager der Pellet Heizung
Gefahr durch Dunstabzugshauben und Klimageräte
Nicht nur Geräte, die bei einem Verbrennungsprozess Kohlenmonoxid produzieren, stellen potenzielle Gefahrenquellen im Haushalt dar. Auch Dunstabzugshauben oder Klimageräte können zu erhöhten CO-Konzentrationen in der Raumluft führen.
Dadurch, dass die Geräte im laufenden Betrieb Raumluft ansaugen, wird das Verhältnis von Zu-und Abluft gestört. Wenn moderne, luftdichte Fenster keine Sauerstoffzufuhr von außen zulassen, bleibt nur die sauerstoffarme Raumluft zurück. In Ausnahmefällen können starke Abzugshauben sogar Verbrennungsgase aus dem Schornstein ansaugen und im Raum verteilen.
Um eine gute Luftqualität sicherzustellen, sollten Fenster und Türen regelmäßig geöffnet werden.
Keine Installationspflicht in Deutschland
Anders als bei Rauchwarnmeldern gibt es für die Ausstattung mit Kohlenmonoxidwarnmeldern in Privatwohnungen keine gesetzliche Regelung. Der Deutsche Feuerwehrverband empfiehlt seit vielen Jahren den Einsatz von Kohlenmonoxidmeldern in allen Haushalten mit Gastherme, um frühzeitig vor dem giftigen Atemgift zu warnen. Bisher ohne großen Erfolg – die Notwendigkeit wird von den meisten unterschätzt.
In Nachbarländern wie Großbritannien oder Irland sind Präventionsmaßnahmen von Kohlenmonoxid-Unfällen weiter fortgeschritten. In diesen Ländern werden Kohlenmonoxidwarnmelder bereits bei der Planung neuer Wohnräume berücksichtigt. Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestausstattung bietet Schutz für Bewohner und rettet täglich Leben.